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Presseaussendung 04.09.2014
Wer ist Österreichs Schandfleck des Jahres 2014?
Netzwerk Soziale Verantwortung ruft zur Nominierung besonders unsozial handelnder Unternehmen, Institutionen oder Einzelpersonen für den Schmähpreis „Schandfleck des Jahres“auf.
Das Outsourcing der Bundestheater Holding an G4S, die Arbeitsbedingungen bei Apple-Zulieferer Foxconn oder der Brand in einem Kik-Zulieferbetrieb, bei dem 259 Menschen starben: es gibt zahlreiche Beispiele für sozial und ökologisch unverantwortliches Handeln, auch von österreichischen Unternehmen bzw. in Österreich aktiver Unternehmen. Oftmals werden werden ausbeuterische Geschäftspolitiken erfolgreich verschleiert oder beschönt. Das zu ändern, ist das Ziel des Schandflecks, einer im Jahr 2012 begründeten Initiative des Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe), das nun schon zum dritten Mal http://www.schandfleck.or.at/nominierung/ zur Nominierung für den Schandfleck aufruft.
Nominiert werden können Unternehmen, Institutionen oder Einzelpersonen, die einen Bezug zu Österreich aufweisen. Nach Ablauf der Nominierungsfrist am 31. Oktober und einer juristischen Prüfung der Fälle, werden im Rahmen einer Online-Abstimmung und einer Jury-Abstimmung die Schandflecke des Jahres 2014 gewählt. Verliehen wird dieser zum Welttag der Sozialen Gerechtigkeit im Februar 2015.
Hintergrund der Kampagne: Widerspruch zwischen Schein und Sein
Zum Hintergrund des Schandflecks erklärt Marieta Kaufmann, Geschäftsführerin des Netzwerks Soziale Verantwortung (NeSoVe) und Leiterin der Kampagne: „Wir konnten die letzten Jahre beobachten, dass immer mehr Unternehmen und Institutionen Berichte zu Corporate Social Responsibility herausgeben, sich also als sozial verantwortungsvoll darstellen. Was im ersten Augenblick positiv erscheint, entpuppt sich allerdings oft als PR-Gag. Uns war es wichtig, diesen Widerspruch zwischen Schein und Sein aufzuzeigen, und dabei kam uns die Idee zum Schandfleck des Jahres.“
Ziel des Schandflecks sei es, in den Diskurs zu Unternehmensverantwortung zu intervenieren, ergänzt Stefan Grasgruber-Kerl, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender von NeSoVe. „Uns ist wichtig zu zeigen, dass CSR oft nur ‚Greenwashing‘ ist und immer die kritische Kontrolle der Zivilgesellschaft braucht. Darüber hinaus brauchen wir bessere rechtliche Rahmenbedingungen, um Mensch und Natur vor verantwortungslos handelnden Unternehmen zu schützen.“
Franz Fiala, Vorstandsvorsitzender von NeSoVe, betont in Bezug auf rechtliche Rahmenbedingungen: „Die Anzahl der Schandfleck-Nominierungen der letzten Jahre zeigt uns deutlich, dass Unternehmen einer schärferen Regulierung und genaueren Kontrolle unterstellt werden müssen. Uns ist in diesem Zusammenhang wichtig, nicht auf der Ebene des Moralisierens stehen zu bleiben. Mit dem Schandfleck richten wir auch einen deutlichen Appell an Öffentlichkeit und Politik, rechtliche Verbesserungen anzustreben. Gesetzesreformen spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, zukünftigen Schandflecken vorzubeugen.“
Schandflecke der letzten Jahre
Der Schandfleck des Jahres ging in den vergangenen Jahren an KiK, Mayr-Melnhof Packaging, die Bundestheater Holding und die Andritz Hydro GmbH. Ausführliche Dossiers klären auf der Website http://www.schandfleck.or.at/dossier/ über die Gründe auf.
Alle Informationen zur Nominierung unter: http://www.schandfleck.or.at
Rückfragehinweis:
Mag.a Laura Gruber
Netzwerk Soziale Verantwortung, NeSoVe
c/o Südwind
Laudongasse 40
A-1080 Wien
Email: laura.gruber@sozialeverantwortung.at
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Wer ist Österreichs Schandfleck des Jahres? Nominierungsaufruf 2014. – vida