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Die Landesregierungen NÖ und OÖ, Red Bull Media House, Samsung Electronics und Starbucks Corporation für Schandfleck des Jahres nominiert
Online-Voting bis zum 17. Februar unter www.schandfleck.or.at!
Wien, 25.1.2017
Zum fünften Mal verleiht das Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe) den Schmähpreis „Schandfleck des Jahres“ – eine Auszeichnung für besonders gesellschaftlich unverantwortliche Unternehmen, Organisationen und Institutionen.
Aus den zahlreichen Einreichungen legt die Jury folgende vier Fälle zur Online-Abstimmung vor:
– Die Landesregierungen NÖ und OÖ für die Prekarisierung der Lebensumstände und Menschenrechtsverletzung von Armutsbetroffenen und neu Zugewanderten durch die Neufassung der bedarfsorientierten Mindestsicherung, mit der besonders Kinder benachteiligt werden.
– Red Bull Media House für das öffentliche Untergraben des Rechts auf Betriebsratsgründung. Nachdem die Mitarbeiter*innen von servusTV in einer Online-Umfrage einen Betriebsrat befürwortet hatten, wurde seitens Red Bull Media House verkündet, der Sender werde mangels Wirtschaftlichkeit eingestellt und alle 264 Mitarbeiter*innen seien bereits gekündigt. Wenig später gab Konzerngründer und -chef Mateschitz öffentlich zu, dass die Aussicht auf eine Betriebsratsgründung die Entscheidung zur Auflösung des Senders begünstigt hätte.
– Samsung Electronics für Profit auf Kosten von Menschenrechten und ausbeuterische Produktionsbedingungen. Insbesondere in der Zulieferkette kommt es immer wieder zu Arbeitsunfällen und Gesundheitsschädigungen. Von 2007 bis August 2014 wurden allein in der koreanischen IT-Branche 289 Fälle von berufsbedingten Erkrankungen festgestellt, wovon 232 direkt oder mittelbar Samsung zuzuordnen sind.
– Starbucks Corporation für massive Steuerflucht. Das Unternehmen transferiert in Europa systematisch und massiv unversteuerte Gewinne durch überhöhte unternehmensinterne Gebühren ins Ausland, wo sie ebenfalls nicht versteuert werden. Dadurch kam zustande, dass die Starbucks Coffee Austria GmbH trotz 17,2 Millionen Euro Umsatz 2014 nur 814 Euro an (Körperschafts-)Steuer gezahlt hat.
„Die Nominierungen zeigen, dass Unternehmen und Politik erheblichen Nachholbedarf in punkto Einhaltung sozialer Standards haben. Zivilgesellschaftliche Beobachtung und Kontrolle ist notwendig, um sozial verantwortliches Wirtschaften sicherzustellen.“, erklärt Marieta Kaufmann, Geschäftsführerin des Netzwerks Soziale Verantwortung.
Im Vorjahr ging der Jury-Preis an die w&p Zement GmbH wegen erhöhter Emissionen von Hexachlorbenzol, wodurch im Görschitztal die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigt und landwirtschaftliche Betriebe zerstört wurden. Den Publikumspreis erhielt das Innenministerium wegen der unverantwortlichen Flüchtlingspolitik, insbesondere wegen der menschenunwürdigen Bedingungen in Traiskirchen und für die Auslagerung an das profitorientierte Unternehmen ORS.
Vom 25. Jänner bis zum 17. Februar kann der Publikumspreis für den Schandfleck des Jahres 2016 online gewählt werden (www.schandfleck.or.at).
Die Auszeichnungen (Publikums- und Jurypreis) werden am Welttag der sozialen Gerechtigkeit, dem 20. Februar 2017, im Rahmen einer Gala im OFF-Theater in Wien-Neubau verliehen.
Weitere Informationen:
www.schandfleck.or.at
www.nesove.at
Rückfragehinweis:
Mag. Matthias Kötter
Netzwerk Soziale Verantwortung
c/o DKA
Wilhelminenstraße 91/IIf
A-1160 Wien
Mail: matthias.koetter@sozialeverantwortung.at
Tel: +43 681 83168677